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Channel: Waterbölles - Geschichten
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Klärchens Schängerei No. 4

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Enn denn neksten Weeken gütt ett hier enn Utwaal von Schangwördern opp Remschedder Platt. Do kann sech jeder wat uutsöken wat he bruuken kann. Viärde Kiar, völl Plaisier.

Drommaasch = Träumer
Krott = fieser Möppel
Hans emmervoll = Trinker
Grüönschnabel = Grünschnabel
Zackermenter = Sakrament und Zugenäht
Witzknüösel = Witzbold
Klowen = umständlicher Mensch
Mottchen = Flotte Biene
Weesterkoop = unruhiger Mensch
Vollahü = allgemeines Schimpfwort
Z’eimperliß = Zimperliese
Zergättsape = Affe
Fulax = Fauler
doll Kemelte = Verrückte
Luusneckel = Lausbub
Freetbalg = Fresser
Drietfott = A-Loch
Schlengel = Schlingel
Pengßuohs = Pfingstochse
Strotenblag = Straßenkind
Kuuz = allgemeines Schimpfwort
Klöngelskopp = klüngeliger Mensch
Döüwel = Teufel
Zocks = Gesocks
doll Dier = verrücktes Frauenzimmer
Kräntekacker = Korinthenkacker
lang Lulatsch = langer Mensch
Muckbold = mucksiger Mensch
Aaschkrüper = Arschkriecher
Zapperlüöter = allgemeines Schimpfwort
Hanebüöker = Hahnebüchen
Löäres = hinterlistiger Mensch
Quängel = Quängeliges Kind
Kröser = steht für sich selbst
Pottkieker = kleinkariert
Bedrieger = Betrüger
Prattmuul = Prattmaul
Schlappmanes = Schläfer
Spetzbuof = Spitzbub
Lömmel = Lümmel
Störrax = störendes Kind

Bös strackes, önker Klärchen


Auf der Suche nach den verschollenen Monaden

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An der Einfahrt zur Stiftung Tannenhof standen fast sechs Jahre lang sieben verhärmt wirkende Skulpturen, so genannte Monaden. Plötzlich waren sie verschwunden. Der Waterbölles fragte bei der Verwaltung der Stiftung nach und bekam die Antwort, es sei nur bekannt, dass die Kunstwerke „durch den Gönner oder die Künstlerin wieder abgeholt wurden.“

Der Mäzen war ein millionenschwerer Unternehmer aus Nordrhein-Westfalen, der ungenannt bleiben wollte; er hatte der Stiftung die Skulpturengruppe aus dem Jahre 2008 als Leihgabe überlassen. Und die Künstlerin ist Ariana von Mauerstetten aus Düsseldorf. Sie hatte die lebensgroßen Skulpturen damals aus Bronze in mehrfacher Anzahl gießen lassen. Eine Figurengruppe steht im Skulpturenpark der Neu-Ulmer Kunst GmbH. Doch wo  sind die sieben Monaden aus Lüttringhausen geblieben, an denen wiederholt Unbekannte ihr Mütchen gekühlt hatten? Das fing mit einer Bananenschale auf der Bronze-Schulter an. Dann bekam eine Figur einen Hut. Oder eine Figur trug plötzlich eine Jacke. Das war noch Schabernack. Doch bei Vandalismus konnte dann niemand mehr lachen. Die Künstlerin Ariana von Mauerstetten erinnert sich: „Nach der ersten Sprühattacke konnte die Farbe noch entfernt werden. Beim zweiten Mal waren die Figuren dann über und über mit Farbe übersprüht worden!“ Das habe sie damals wie einen Angriff auf sich selbst empfunden.

Der/die Unbekannte(n) kamen in der Nacht zum 10. Juli 2014, nachdem die deutsche Fußballmannschaft bei der Weltmeisterschaft Brasilien mit 7:1 besiegt hatte. Fußballfans voller Überschwang? Es waren jedenfalls die Farben Schwarz, Rot undf Gold, die am Morgen die Monaden „zierten“. Die Polizei kam, ermittelte wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt. Ohne Ergebnis. Die Monaden wurden demontiert. Die Bronze-Kupfer-Legierung war durch den Farbauftrag stark beschädigt worden. Gut also, dass der Mäzen dass Kunstwerk bei der Allianz versichert hatte. Deren Sachverständiger entschied auf Totalschaden. Die Versicherung zahlte die Schadenssumme aus – und behielt die Kunstwerke ein. Wo sie geblieben sind? Der Waterbölles  hat die Pressestelle der Allianz angeschrieben. Deren Antwort von Mittwoch: " Gerne teilen wir ihnen mit, dass sich die Skulpturengruppe „Monaden“ seit diesem Schadenfall in unserem Besitz befindet. Aktuell sind die Skulpturen fachgerecht eingelagert. Über das weitere Vorgehen (z.B. Leihgabe, Ausstellen oder Verkauf) haben wir noch nicht final entschieden."

Klärchens Schängerei No. 5

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Wiar enn Utwaal von Schangwördern opp Remschedder Platt. Do kann sech jeder wat uutsöken wat he bruuken kann. Ett gütt doch föll in Remschedd.

Tönnes = Dösiger Mensch
Steätape = allgemeines Schimpfwort
Hackentreder = jemand der hinterrücks ist
Knuser = Geizhals
Dröppelkann = langsam, dröppelig
Stippel = stippeliger Mensch
weil Hummelte = sehr aufgedrehte Person
Fuul Gockel = fauler Mensch
Pingel = pingeliger Mensch
Filuu = ausgebuffter Kerl
Schlärfken = allgemeines Schimpfwort
Leerbeck = allgemeines Schimpfwort
Fratz = fratziger Mensch/Kind
Schraatelmüöhn = jemand der laut krakehlt
Rouhnöüsel = grobschlächtig
Schwiemelant = er lügt ständig
Quaselstreppe = Quasselstrippe
Morkser = Murkser
Knötterkopp = Meckerer
Schlampampe = schlampiger Mensch
Dawerpruum = allgemeines Schimpfwort
Höttenkröser = erklärt sich von selbst
Kanalje = Drecksack
Bröllhals = aufbrausender Mensch
fieser Atta = fieser Mensch
Figelant = Angeber
Fisematentenmeeker = Jemand der viel Unsinn anstellt
Schnorrant = Schnorrer
Gierach = gieriger Mensch
Bubblebubb = Schwätzer
Gibbeltante = albernes Frauenzimmer
Morrkopp = mucksiger Mensch
Knorrbüddel = ständig beleidigt
Quaatschboxe = quarkiges Kind
Ürkuuz = allgemeines Schimpfwort
Dagschlöper = Tagträumer
Bettpesser = Bettpinkler, Angsthase
Preckeler = immer was zu ändern
Apenditz = Affe
Schabbelönter = allgemeines Schimpfwort
Ruppeköster = Allesfresser
Hongsfott = Drecksack

Bös strackes önker Klärchen

Klärchens Schängerei No. 6

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Wiar enn Utwaal von Schangwördern opp Remschedder Platt. Do kann sech jeder wat uutsöken wat he bruuken kann. Ett gütt doch föll in Remschedd.

Penndrieter = verschlafener Mensch
Üllekopp = jemand der durcheinander redet
Stiesel = umständlicher Mensch
Quacksalwer = Quacksalber
Krukestoppen = Nachzügler
Maukopp = muffiges Gesicht machen
Rabaddenträmpler = jemand mit großer Schuhgröße
Peias = allgemeines Schimpfwort
Hanswuosch = Hanswurst
Opschnieder = Angeber
Hornickel =allgemeines Schimpfwort
Fennekus = weiss ich nicht
Wibbelsteät = unruhiger Mensch
Bombastus Schwulstophilos = jemand der geschwollen daherredet
Dreckschwalf = Dreckiger Mensch
Rabauenkopp = Ärger machen
Schloopmötsche = Schlafmütze
Prohlhans = Prahler
Herrgottsküken = jemand mit Gottvertrauen
scheel Habekuk = allgemeines Schimpfwort
Dröckeberger = Drückeberger
Hüüldopp = Heulsuse
Bedelsack = jemand der bettelt
Spagitzenmeeker = Spassmacher
Naitsschwärmer = Nachtschwärmer
Stotterboxe = jemand der stottert
Breidöppen = langsamer Mensch
Aaschlook = Arschloch
Duseldier = Dusseltier
Schmeärtäsche = schmieriger Mensch
Knorrbalg = allgemeines Schimpfwort
Prattkopp = eingeschnappter Mensch
Schorrbaas = jemand der gern handelt
Döllmes = doller Mensch
Baselmanes = Arschkriecher
Sabbelschnute = Schwätzer
Schmalächler = allgemeines Schimpfwort
Ürkraat = lässt sich immer eine Ausrede einfallen
Muffkopp = Muffiger Mensch
Batschmuul = Mobber
deker Müter = dicker Mensch
fuul bleng Hesse = fauler blinder Hesse
Aandreger = jemand der petzt

Bös strackes önker Klärchen
 

Klärchens Schängerei No. 7

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Wiar enn Utwaal von Schangwördern opp Remschedder Platt. Do kann sech jeder wat uutsöken wat he bruuken kann. Ett gütt doch föll in Remschedd.

Knallkopp = Knallkopf
Schloopüll = allgemeines Schimpfwort
Schmaitlappen = dünner Mensch
Loftekus = Luftikuss
Fazüner = origineller Mensch
Nackaasch = Nachtarsch
Lüüsebrink = jemand der verliert
Ondout = den Schalk im Nacken
Schlodderkopp = verlodderter Mensch
Dollhäuer = verrückter Mensch
Bangaasch = Gruppe von Personen
Gaulecker = jemand nach dem Mund reden
Pöätaasch = allgemeines Schimpfwort
Krooskopp = kurmeliger Mensch
Souhongk = Sauhund
Härengsbendeger = jemand der gern angelt
Schlabberschnute = loses Mundwerk
Schoopskoop = dummer Mensch
Ferkesdriewer = jemand der gern andere für sich arbeiten lässt
Blöüel = allgemeines Schimpfwort
Drömmelaasch = jemand der sich Zeit lässt
Rotzjong = Rotzjunge
Kappeskopp = allgemeines Schimpfwort
Früüshippe = frierender Mensch
Jomerlappen = Jammerlappen
Lüögenbalg = Lügner
Schängschnute = jemand der nur schimpft
Trampeldier = versteht sich von selbst
Dööskopp = passt nicht auf
Pimmock = Dauerdoof
Schmeärlappen = schmieriger Mensch
Lulamm = einfältiger Mensch
Lodderwief = verloddertes Weib
Fuulbalg = fauler Mensch
Schlabberjux = allgemeines Schimpfwort
Prümer = eingeschnappter Mensch
Jöfferken = Jungfer
falschen Hielegen = falscher Heiliger
Drügschliepen = unlustiger Mensch
Ferkeskopp = unsauberer Mensch
Pechelbruoder = Trinker

Bös strackes önker Klärchen

Solinger Schleifer in die Wupper-Wildnis abgedrängt

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Teil I

Geht man vom Wiesenkotten Richtung Müngsten, kommt man auf halber Strecke am Standort des Arnsberger Kotten vorbei. Der ehemalige Transportweg, von Schaberg kommend, hat sich als breiter Hohlweg deutlich sichtbar eingefahren. Der Kotten am Hang der Arnsberge ist uralt, denn auf der Industriekarte von Ploennies 1715 ist er aufgeführt. Franz Hendrichs hat 1922 die Schleifkotten an der Wupper erfasst, beschrieben und auch teilweise in Skizzen wiedergegeben. Er berichtet, dass dieser Kotten bereits 1628 gegründet wurde. Dass es sich um eine Doppelkottenanlage handelte, ist auch auf den historischen Urkatasterkarten der Stadt Solingen von 1826 erkennbar. Gebaut worden ist der Kotten aufgrund von Streitereien zwischen den Schleiferzünften von Remscheid und Solingen. Näheres beschreibt der Heimatforscher Julius Günther aus Solingen 1932:

"In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bestand zwischen den Remscheider und Cronenberger Schleifern des Sensenhandwerks im Morsbachtal und denjenigen in Solingen ein Streit hinsichtlich des Schleifens Remscheider Erzeugnisse. Die Remscheider und Cronenberger beriefen sich auf ein Privileg von 1600, nach dem ihnen das Schleifen Remscheider Erzeugnisse allein zustand, während die Solinger behaupteten, dass sie von alters her in ihren Wupperkotten bei Müngsten Remscheider Waren bearbeitet hätten. Um 1600 verdrängten die Solinger Schleifer in den Kotten am Morsbach die Cronenberger und die Remscheider im Jahre 1625 die Solinger. Neue Schleifkotten wurden daraufhin auf der Solinger Wupperseite bei Müngsten errichtet. Dort bestand um 1600 nur der Schaltkotten, zu dessen Errichtung schon im Jahre 1573 die Genehmigung erteilt worden war. Alle übrigen Kottenanlagen von Burg aufwärts entstanden später. Im Jahre 1625 erbaten die Gebrüder Drieß und Johann Asheuer, wohnhaft "Zum Dorp", sowie einige andere Brüder des Schleiferhandwerks zu Solingen, bei der Landesregierung die Genehmigung zur Errichtung zweier Schleifkotten (Doppelkotten) zwischen Burg und dem Müngstener Steege gegenüber Küppelstein am Arnsberge. Sie berichteten, "dass sie ihr Handwerk auf etlichen jenseits der Wupper auf Cronenberger Gebiet (geht auch heute noch bis an den Morsbach heran) stehenden Schleifkotten nicht gebrauchen noch mächtig sein könnten, weil deren Steege abgetrieben seien. Andernteils aber auch wegen der Landstreifen jenseits der "Zoghbrücke", die man machen lassen müsse. Dieselbe wäre ihnen aber mehrenteils "uffgezogen verhalten" und sie wären mehrenteils dadurch in Verderb gesetzt worden."

Was war passiert? Aus welchen Gründen auch immer kamen die Solinger Schleifer nicht mehr regelmäßig in den Schleiferkotten am Morsbach an, zu dieser Zeit das „Meisennest“ und der „Leyerkotten“ waren. Waren sie dort nicht mehr geduldet? War es Hochwasser, das die Stege weggespült hatte? Allein die Tatsache, dass die Zugbrücke vielfach oben war, läst ersteres vermuten. Zudem hatten die Remscheider Schleifer in Verbindung mit den Cronenberger Schleifern am Müngstener Steg noch eine Vorrichtung geschaffen, mit der sie einen Teil des Wuppersteges von ihrer Seite aus hochziehen konnten, um zu jeder Zeit kontrollieren zu können, wer den einzigen Wupperübergang an dieser Stelle passieren wollte. Wilhelm Engels berichtet in seinen Aufzeichnungen, dass zu damaliger Zeit Landstreifen eingesetzt wurden, welche die Warenlieferungen überprüften, und auch sonst Streife liefen, um die abgelegenen Schleifkotten zu bewachen. So erklärt sich auch vage, dass man schon im Jahre 1625 den in Dorp lebenden Schleifern den Übergang über die Wupper und zu den auf Cronenberger Gebiet am Morsbach gelegenen Schleifkotten verwehrte.

Den Dorper Schleifern wurde es nicht leicht gemacht, die Genehmigung zum Bau ihrer neuen Arbeitsstätte gegenüber dem Arnsberg zu erhalten. Allerdings bestand bei der Landesregierung die Befürchtung, dass die Fischerei in der Wupper durch die Anlegung neuer Schleifkotten leiden könne. Andererseits winkte aber auch eine neue Einnahme für die Landeskasse, die später mit jährlich fünf Goldgulden (Doppelkotten) festgesetzt wurde. Es verstrichen drei Jahre, bis man sich bei der Landesegierung über die Genehmigung schlüssig werden konnte. Zunächst wurde der Richter des Amtes Solingen beauftragt, die Örtlichkeit zu prüfen, ferner sollte angegeben werden, ob etwa anderen Untertanen durch den Bau der Kotten Schaden zugefügt werden könne. Die Ortsbesichtigung erfolgte unter Hinzuziehung von "zwei Scheffen des Werks", also Angehörigen der Solinger Handwerksbruderschaft der Schleifer. In dem Bericht über diese Ortsbesichtigung heißt es, dass der vorgeschlagene Ort allen Anwesenden ungelegen vorgekommen sei; man schrieb von "einem Ort uff die Wupper in wilden Busch und von Leuten weit abgelegen". Die Entscheidung, ob an solcher Stelle ein Schleifkotten angelegt werden solle, wurde der gnädigsten Ratifikation überlassen, die Genehmigung dann aber doch erteilt. Zu den technischen Daten ist noch zu erwähnen, dass zwei unterschlächtige Wasserräder mit einem Durchmesser von 3, 60 Metern ihren Dienst verrichteten. (aus: „Hämmer und Kottenforschung – Lobachtal (Hammertal), Bergbau in Remscheid“, 2007 herausgegeben von Günther Schmidt)

"Kömpkes Tüch" waren nur "starke Naturen" gewachsen

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ISchleifsteinbruch in der Eifel 1905. HIZ Remscheid

Teil II

Die Unzugänglichkeit des Arnsberger Kottens zwischen Burg und Müngsten war erheblich, und das Heranschaffen der Schleifsteine bereitete auch in späteren Zeiten noch große Schwierigkeiten. Wir müssen uns diese Gegend vor 380 Jahren als eine richtige Wildnis vorstellen. Die Schleifer von Dorp nahmen aber die mit den Naturzuständen verbundenen Unbequemlichkeiten in Kauf, denn sie waren ja darauf angewiesen, sich eine neue Arbeitsstätte auf der eigenen Wupperseite anzulegen. Dadurch entledigten sie sich der Schwierigkeiten des Wupperüberganges und auch den Scherereien, die sie mit den Cronenberger und Remscheider Schleifern in den von ihnen bisher benutzten Arbeitsstätten hatten.

Reinhard Meis vom Dorp als letzter Schleifer im Kotten wusste noch zu berichten, dass die Herbeischaffung eines neuen Schleifsteines eine ganz besondere Prozedur war. "War der Schleifstein, der damals in der Eifel gebrochen wurde und über Mosel und Rhein zu Schiff bis Hitdorf seinen Weg genommen hatte, auf der Achse von dort über die Wupperfurt bei Horn (Leichlingen) mühsam bis ins Solinger Gebiet gebracht worden, so konnte man den von Pferden gezogenen Wagen nur bis an eine Stelle am Hang seitlich vom Arnsberger Kotten heranbringen. Von da ab war man gezwungen, den Schleifstein den Abhang schräg herunter rutschen zu lassen, und suchte den Aufprall durch einen mächtigen Stoß Reisig zu dämpfen."
Einen Schleiferbrauch hat Hendrichs auch noch parat: "So gehörte es sich, dass die Braut eines Schleifers, um auch ihre Zugehörigkeit zum Handwerk zu besiegeln, am Hillingstage mit zum Schleifkotten ging, sich dort, angetan mit den großen Schleifschuhen, den Wittblotschen, vor den großen Stein stellte und ein Schwert oder Messer schliff, so gut es gehen wollte. Die Braut war dabei von ihren Freundinnen wie der Bräutigam von seinen Freunden begleitet. Für den Kotten war dies ein großer Festtag. Butterbrote und Zigarren wurden verteilt und dabei dem "Ronsdorfer" und dem "Köbes" - letzterer ein Zuckerchnaps - mehr zugesprochen, als wohl zwingend nötig gewesen wäre. Wurde aber erst "Kömpkes Tüch" gereicht, eine Schale, ein Kump mit Schnaps, in den Honigkuchen in kleinen Würfeln geschnitten war, so ging es begreiflicherweise besonders hoch her. Nur starke Naturen waren dieser Labsal gewachsen."

In jenen Zeiten wurde vielfach übermäßig lange gearbeitet. Beim Morgengrauen zog man in die Täler, und oft wurde es spät am Abend, bis man auf die Berge zurückkehrte. Im Sommer, wenn das Wasser besonders knapp war, schlief man auch schon mal im Kotten und arbeitete in der Nacht ein paar Stunden, wenn sich genug Wasser gesammelt hatte, das man dann nicht unbenutzt vorbeifließen lassen wollte. Zur Mittagszeit wurde den Schleifern das Essen meist durch Angehörige in den Kotten gebracht. Zwischen den Schleifern des Arnsberger Kottens und denen des nächst höher gelegenen Anschlagkottens, gab es fast dauernd Streitigkeiten wegen der Wupperstauverhältnisse. Wie bei Forstmann versuchten die "Arnsberger" immer wieder ihr Stauwehr eigenmächtig zu erhöhen und behinderten dadurch die Arbeit im Anschlagkotten. Daraus ergab sich ein sieben Jahre langer Rechtsstreit, während dem die Eigentümer des Arnsberger Kottens jede Arbeit zur Instandhaltung unterließen. Die Folge war, dass die Stellenmieter (Schleifer) nach und nach ausblieben und der Kotten schließlich ab den 1880er Jahren verfiel.

Im Arnsberger Kotten sind wohl von jeher Remscheider Erzeugnisse wie Schlittschuhe, Sägen usw. geschliffen worden. 1835 brannte in mindestens einem Kotten das Inventar, worauf es in einer Bekanntmachung heiß: " An Sonn- und Feiertagen pflegen bei warmer Witterung oft zahlreiche Gesellschaften junger Leute sich an der Wupper aufzuhalten, und es wird alsdann unter dem Vorwande des Badens nicht selten Unfug getrieben, wozu insbesondere Fischereifrevel sowie Beschädigung und Zerstörung fremden Eigenthums gehören. Am meisten sind die an der Wupper gelegenen Schleifkotten dem Muthwillen dieser Gesellschaften Preis gegeben, indem diese Gebäude unbewohnt, an gedachten Tagen ohne Aufsicht, auch nicht wohl so zu verschließen sind, um sie unzugänglich zu machen. Dadurch aber dass dieselben, wie dies häufig geschieht, ganz unvorsichtig mit brennenden Pfeiffen betreten werden, entsteht außerdem auch große Feuersgefahr, und der am vorigen Sonntage in dem Arnsberger Kotten ausgebrochene Brand ist höchst wahrscheinlich einer solchen Unvorsichtigkeit zuzuschreiben. Die Gendamerie und Polizei-Angestellten sind daher angewiesen auf diesen Unfug zu wachen, und alle diejenigen, welche sich dessen ferner schuldig machen mögen, ohne Nachsicht zur Bestrafung anzuzeigen, wobey noch bemerkt wird, dass die Eltern für die Vergehen ihrer minderjährigen Kinder verantwortlich sind. Solingen den 10. July 1835."Oder war es die Konkurrenz? Jedenfalls ist nachzulesen, dass 1895 der andere Kotten ausgebrannt ist. (aus: „Hämmer und Kottenforschung – Lobachtal (Hammertal), Bergbau in Remscheid“, 2007 herausgegeben von Günther Schmidt)

Pfingsten, oder: Zauber der „Pengslosthusker“

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von Alma Mühlhausen

Damals, als noch die Postkutsche durch die Täler der Wupper fuhr und das Posthorn des Schwagers seine Weisen über die blühende Landschaft schmetterte, feierte die Bürgerschaft das Pfingstfest noch so recht nach den überlieferten Sitten der biederen bergischen Vorfahren.

Am Tage vor Pfingsten begann um Häuser, Schmieden und Werkstätten ein emsiges Großreinemachen. Mit einem riesigen Reiserbesen wurde alles blitzblank gefegt. Zum „Splengdern" benutzte man das Regenwasser aus der Re­gentonne, die fast vor jedem schwarz-weiß-grünen Haus unter der Dachrinne zu finden war. Sogar die Schmiedefenster wurden mit dem weichen Wasser aus der „Rehntonn" vermittels eines Handfegers für das Auge wieder durchsichtig geputzt. Und alles geschah in einer frohen, festlichen Stimmung. Die Hessenli'ehr/öngker, falls sie zum Feste nicht zu Muttern fuhren, vergaßen an diesem Tage ihr „Muttendriewen" on „Pöhlschesschi'eten".

Nachdem alles reingefegt war, ging's in den Busch, man holte „Maischlöite" und Birkenreiser, die dann an die Haustürenpfosten und Fensterläden ge­steckt wurden. Mittlerweile war der Nachmittag unter den Vorbereitungen vergangen, die ersten Abendschatten fielen über die friedlich atmende Landschaft. Das war dann die Zeit, die den Familienvater in den Busch führte, um Ausschau nach einem geeigneten Platz für die Pfingstlaube zu halten. Schon beim ersten Hahnenschrei des Festmorgens herrschte ein reges Leben im Busch. Laube bei Laube wuchs aus dem Grün des Waldes, und jeder Baumeister zeigte den Ehrgeiz, die schönste und geräumigste Laube zu bauen. Anderntags, in aller Herrgottsfrühe, sah man dann die Familien, festtäglich gekleidet und mit Henkelkörben bepackt, dem Walde zugehen. Für Sitzgelegenheit sowie für das übrige Inventar der Laube hatten die Väter schon vorgesorgt. So saß man bald schmausend um den roh gezimmerten Brettertisch und ließ sich Muzen und Ballebäuschen gut schmecken. Bei fröhlichem Kindertreiben und anregendem Kartenspiel der Männer wurde es Mittag. Schon hatten sich die Hausfrauen mit den Körben entfernt, um daheim nach dem Festessen zu sehen, das in der Regel aus Fleischsuppe, Kartoffeln und Eingemachtem bestand. Der Nachmittag und auch der Abend sah dann die meisten Familien wieder in der Waldlaube versammelt, und der Jubel der Kinder mischte sich mit dem Gesang der Vögel, die zutraulich näher kamen, die Kuchenkrümel aufzupicken.

 

"Pfingsten, oder: Zauber der „Pengslosthusker“" vollständig lesen

Lockere Spröche vam Günter Hessenbruch gesammelt

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Us Herrgott lött genesen, on derr Dokter nömmt die Spesen.
Se wellen et all wi’eten, on wenn se et wi’eten, dann send se bedri’eten.
Bi de Lahmen lernt man hinken, bi den Süppern lernt man drenken.
Dat is guod so, do motts du dir ki’en gries Hoar wahßen looten.
En guode Frau es en guoden Schmear am Wagen.
Kehr vörr diener Düören, do es Dreck genuog.
Watt dat Uog nit sütt, dat bedrüft et Hatte nit
Uoat emm unglöcklichen Aasch, kömmt och kian fruöhlecher Fuurz
Es derr Juni tämmlech warm, gött et Freud förr Riek on arm
Gott göff allen, die mech kennen tienmohl mie äs sie mir gönnen.
Dat Bruot es dür, de Tiet es dol, gootloof de Kappestonn es voll.
Wo de Katte löppt vörr derr Muus, do duogt et nit em Huus.
 Li’ewer en Mösche en derr Hangk, äs en Duuf op dämm Dake.
Wat sall merr met derr guoldenen Schöttel wenn drennen nix te eten is.
Wo nix bennen es, do kömmt och nix erut.
Wenn alle Lütt riek wüören, on alle Lütt gliek wüören, on alle wüören am Desch eten on sengen – wecker sall dann dat Eten brengen.
Drenk dech satt on eet dech deck, on lott de Fenger van derr Poletek.
Wenn Kuohdriete Botter wöär, dann köün merr se deck schmeären.
Nu schrei’i nit so, de Nohbern send nöüschiereg, Send vir gar nit, send vir gar nit
Die henger denn Gedinen stonnt on spinsten, dat send de schlemmsten Minschen
On en derr grüößten Nuot schmackt de Wuosch och ohne Bruot
Besser der’imol geblosen, äs i’enmol de Muul verbrangkt

Bös strackes önker Klärchen

Juni 2009: Der Waterbölles blättert zurück

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Zwei Sekunden nach der einstimmigen Wahl: Burkhard Mast-Weisz strahlte. Foto Lothar KaiserFür weitere acht Jahre wurde Burkhard Mast-Weisz vor zehn Jahren ohne Nein-Stimmen und Enthaltungen zum städtischen Beigeordneten für Bildung, Jugend, Soziales, Gesundheit und Sport gewählt. Inne hatte er das Amt dann aber nur fünf Jahre. Denn bei der Oberbürgermeister-Stichwahl am 15. Juni 2014 setzte er sich gegen seinen Gegenkandidaten Jochen Siegfried von der CDU mit 57,5 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen durch. Mast-Weisz war 1995 bis 2001 Leiter des Wuppertaler Stadtbetriebs Jugend und Freizeit, bevor er als Sozialdezernent nach Remscheid wechselte.
Für Samstag, 6. Juli, 11 Uhr, hat die Remscheider SPD ihre Mitglieder zu einer außerordentlichen Vollversammlung in die Mensa der Sophie-Scholl-Gesamtschule auf dem Hohenhagen eingeladen. Zitat: „Wir wollen „die Nominierung einer Kandidatin oder eines Kandidaten für die Wahl einer Oberbürgermeisterin / eines Oberbürgermeisters vornehmen.“ Vorschlagsberechtigt für öffentliche Wahlen sind laut Organisationsstatut alle Mitglieder der SPD. Aber Sie können jetzt schon mal raten, auf wen die Wahl für die nächste (weitere) Amtsperiode wohl fallen wird. ;-)

Foto: Lothar KaiserAls neuer Hausherr des Steffenshammers präsentierte sich im Juni 2009 der Öffentlichkeit erstmals der gemeinnützige „Steffenshammer e.V. - Verein zur Förderung historischer Schmiedetechnik“. Der 1746 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Hammer, in dem einst Werkzeugen und Kleineisenwaren hergestellt und Raffinierstahl geschmiedet wurde, war von der Stadt samt dem umliegenden 4.484 Quadratmeter großen Grundstück zum symbolischen Kaufpreis von einem Euro an den Verein abgegeben worden. Der Verpflichtete sich damals, den historischen Hammer zu erhalten und vielfältig zu nutzen – für Führungen und Besichtigungen, Schmiedekurse, Firmenevents und Privatfeiern. Zitat: „Das Schmieden mit historischen Techniken soll den Hammer auf authentische Weise mit Leben füllen und die Arbeitswelt unserer Vorfahren heute für Kinder und Erwachsene erlebbar machen.“ Und das geschieht bis heute.
Mitglieder der Artistic Jumpers beim Großreinemachen. Foto: Jochen Wende Vor zehn Jahren bekam Remscheid ein neues Sportzentrum, das „Spoz“ an der Remscheider Straße in Lüttringhausen. Eine frühere Fabrik, gemietet von der Industriehof Lüttringhausen GmbH, ist seitdem das Domizil der beiden Betreibervereine artistic-jumpers Remscheider TV e.V. und Lüttringhauser TV 1869 e.V. Aus der alten Industriehalle war in 10.000 ehrenamtlichen Stunden unermüdlicher Arbeit eine moderne Übungsstätte geworden, bestehend aus zwei Sporthallen (25 x 12 Meter bzw. 15 x 8 Meter), einem Mehrzweckraum (20 x 8 Meter) großem Geräteraum, Sanitär- und Umkleideräumen sowie Sauna- und Wellnessbereich (Nutzfläche insgesamt 830 m2). Dabei war erst im Februar 2008 wurde mit Abbrucharbeiten im Inneren der Werkhalle begonnen worden.

Ein Kreisverkehr ist auf Dauer wirtschaftlicher als eine Ampelkreuzung. Zu diesem Ergebnis kam vor zehn Jahren eine Sonderprüfung des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt. Sie galt der Kreuzung Hackenberger Str./Hans-Potyka-Straße in Lennep. Nachdem die Unternehmensberater von Rödl & Partner aus Kostengründen die Umrüstung von Ampelanlagen auf LED-Technik empfohlen hatten, hatte der Verwaltungsvorstand den Vergleich der Bau- und Unterhaltskosten von Kreisverkehr und Ampelkreuzung  in Auftrag gegeben. Fazit: „Die Variante Kreisverkehr ist die wirtschaftlichere.“ Aber: Die 380.000 Euro an Umbaukosten gab der Etat der finanzschwachen Stadt Remscheid damals nicht her. Zwei Kreisverkehre jüngeren Datums konnte die Verwaltung damals nennen – den auf der Dreher Straße und den auf der Hohenhagener Straße. Ich glaube nicht, dass in den vergangenen Zehn Jahren noch einer dazugekommen ist.

Großer Andrang beim Remscheider Bahnhofsfest: Am20. Juni 2009 besichtigten zahlreiche Remscheider und auswärtige Besucher, was am Remscheider Hauptbahnhof („Haltestelle“) mit Hilfe von 26 Millionen Euro (das meiste davon Landeszuschüsse) innerhalb von drei Jahren an die Stelle der alten Bahnhofsgebäude getreten war – ein moderner Baukomplex, geprägt von Stahl, Beton und Glas. Das dreigeschossige Gebäude im Nordteil beherbergte bei der Eröffnung eine Buchhandlung, ein Sportgeschäft, eine Cocktailbar und einen Computerladen. Nicht alle Läden werden heute noch in gleicher Weise betrieben...
„Vor dem Hintergrund der sich immer weiter verschlechternden Finanzsituation der Stadt Remscheid“ verzichteten „die den „Zukunftspakt Remscheid“ tragenden Fraktionen von SPD, FDP und Grünen im Juni 2009 auf Reden zur Verabschiedung des städtischen Haushalts 2009. Stattdessen formulierten sie einen Aufruf an die Landes- und Bundesregierung. Der sollte einmal mehr verdeutlichen, „dass weitere Einsparungen die Substanz der Stadt angreifen. Schon heute übersteigt die Schuldenaufnahme bei weitem die Ausgaben der freiwilligen Leistungen Remscheids. Die Vergeblichkeitsfalle kann nur durch Unterstützung des Landes und des Bundes vermieden werden.“ Das zu betonen werden die betroffenen Kommunen bis heute nicht müde.

Thomas O. Schmittkamp führt "Lennep offensiv" seit nunmehr zehn Jahren. Im Juni n2009 war er erstmals in der Nachfolge von Stefan Freund zum 1. Vorsitzenden von „Lennep offensiv“ gewählt worden. Zum 2. Vorsitzenden wurde Dr. Gerhard Wollnitz gewählt. Beide betonten damals, mit kontinuierlicher Arbeit und gemeinschaftlicher Anstrengung könne die Situation in Lennep Schritt für Schritt weiter verbessert werden. Heute kann man sagen: Sie hatten Recht!

Innerhalb kurzer Zeit verlor der Remscheider General-Anzeiger (RGA) im Juni 2009 zwei leitende Mitarbeiter: Zuerst Verlagsleiter Thomas Bischzur und dann Chefredakteur Wolfgang Schreiber.

Vor zehn Jahren tagt in Remscheid die Kommission der deutschen Frauenbeauftragten.  Oberbürgermeisterin Beate Wilding nahm dies zum Anlass, um die städtischen Mitarbeiterinnen aufzufordern, sich verstärkt für Leitungsaufgaben zu interessieren und zu qualifizieren, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Aber heißt es auch heute noch: „Wes gibt viel zu tun...!“

„Da werden wir in einigen Jahren erhebliche Probleme bekommen“, sagte im Juni 2009 beim „Presseclub“ in der Denkerschmette der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Peter Meinecke. Er hatte im SPD-Ortsverein Lüttringhausen nach Kandidaten für den Rat und die Bezirksvertretung gefragte: „Da winkten alle ab.“ Das sei zu kompliziert, zu aufwendig.“ Ohne staatsbürgerliches Bewusstsein keine Bereitschaft zum Ehrenamt! : In der Diskussion wurde auch die Meinung vertreten, der Politik fehle die Portion Glamour, ohne die es heutzutage wohl nicht mehr gehe. Und deshalb nehme die Zahl derjenigen zu, die in der griechischen Antike „Idiotes“ (ἰδιώτης) genannt wurden, weil sie weder ein öffentliches Amt innehatten noch sich am politischen Leben beteiligten. Ein Erklärungsansatz: „Defizite in den Schulen“. Hans Peter Meinecke setzte damals Hoffnungen auf die Ganztagsschule, um bei Jugendlichen das staatsbürgerliche Bewusstsein zu wecken. Wie sehen das heute die Lehrerinnen und Lehrer dieser Schulen?

OB Wilding und Dr. Pavel Hagyari enthüllen das Straßenschild.  Foto: Lothar Kaiser Auch eine Delegation aus Prešov kam zur Straßentaufe im. Juni 2009. Seitdem heißt die ehemalige Ladestraße am Bahnhof offiziell „Prešover Straße“. Seit 1989 besteht zwischen der Stadt Remscheid und der slowakischen Stadt Prešov eine Städtepartnerschaft. Dafür engagieren sich in beiden Städten Bürgervereine.

Elektro-Tretroller (“Scooter“) sind heutzutage in aller Munde. Die Firma  Heni war vor zehn Jahren ein Vorreiter in der Produktion dieser Gefährte. Am 15. Juni 2009 veröffentlichte der Waterbölles ein Foto, auf dem Heni-Geschäftsführer Dirk Niemeyer einen Akku-betriebenen Roller mit 30 Kilometer Reichweite an Carsten Seidel von den EWR übergab. Der konnte sich damals „durchaus vorstellen, in PSR-Parkhäusern eigene Stellplätze für die Elektroroller zu schaffen“.

Die Demo heute auf dem Rathausplatz sah aus wie ein Kinderfest. Fotos: Lothar KaiserWie ein Kinderfest sah der Streik aus, zu dem sich vor zehn Jahren Erzieherinnen und Erzieher aus Remscheider Kindertagesstätten auf dem Rathausplatz versammelten. Die Gewerkschaft ver.di hatte dazu aufgerufen, und erschienen waren auch Väter und Mütter (aus Solidarität) und Jungen und Mädchen (weil es einfach Spaß machte). Eine Forderung der der Beschäftigten war damals die nach einem höheren Stellenwert ihrer Arbeit in der Gesellschaft.

Der Keller eines alten GEWAG-Hauses in Honsberg. Foto: Lothar Kaiser Die Wohnungsbaugesellschaft GEWAG, eine „Tochter“ der Stadt, bereitete vor zehn Jahren den Abriss von fünf Häusern auf dem Honsberg vor. Baujahr 1953, erworben 1999. Der substanzielle Zustand der Gebäude lasse eine wirtschaftliche Sanierung insbesondere im Hinblick auf eine energetische Optimierung und eine neuzeitliche Grundrissgestaltung nicht zu, hieß es damals. Die Häuser hatten 50 Wohnungen mit insgesamt 2.096 Quadratmetern. Das ergab eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 42 Quadratmetern. Durch ein offenes Kellerfenster fotografierte der Waterbölles damals eine Waschküche wie aus den 1960er Jahren mit einem Waschbottich, der mit Kohle befeuert wurde – das Abgasrohr zum Schornstein ist gut zu erkennen -, und rechts an der Wand ein gemauertes Becken, in dem die gewaschene Wäsche gespült wurde.

Klärchen kregt ni’eue Gardinen

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Ech woar et su liad. Su olle Gardinen för de Finster. Do mutt wat angersch her, do mutt de Kaal molls enn bisken Zaster ruutröcken. Su giat dat jo nit. Dann bin ech ran an datt Kalldüösken unn hann denn Raumausstatter meines Vertrauens anjeruopen. He kuam dann och schier mett nem decken Buok voll mett Mustergardinenstoffe. Ech hann miar enn nieue Stores uutjesökkt. Do muass och nix an de Gardinenschienenk verängert wäaren. Datt spaart för datt nechste Projekt. De Raumausstatter meines Vertrauens sait, he besteuölt datt schier unn näkste Weeke es ett dann doo.

Su woar ett och. He rieap dann ahn unn wiar hand derekt enn Termin jemakt. Pünktlich kuam he dann mett enn Ärm voll mett Gardinenstores aahnjetapert. De Röllekes woaren schuan draanjefriemelt.

He hätt sech dann och gliak an de Arbett jemakt. Evver ett lieap nitt su wiar ech sech datt jedeit har. De Röllekes geng zwar in de Schieanen evver ett löppt nit rechteg jeschmeidech, wiar man datt van de Gardinen su verlangen där. Schließlech muss ech ess schiar de Gardinen wechtrecken küanen, wenn de Frou Nohberin vürbie kuamt. Man will jo nitt duar dem verschlotenen Fenster töttern. Da wüar datt Fenster oppjemakt un erstmols ne halv Stund de Nohberschaft duar de Täng getrokken.

De Kaal sait emmer, wiaste woröm du suan decken Hengerschen häss…. Da mett de biam Töttern nit uut dem Finster fälls.

De Raumausstatter mieanes Vertrauens müaht sech aff, aber de Gardinen luopen nitt rechteg.

Wat halten se dann dovon, sait ech zu emm, wenn se de Ritzen in der Gardinenschienenk molls gängiger maken. Hand sie kianen Ritzenschuawer. Do ess miar de Kearl bold van de Liader jefallen. Watt sait he en Ritzenschuawer, unn lacht sech kaputt. Ne sait he, suan Instrament hätt nur miene Frouw, unn datt trökkt se nur ungeärn aahn, datt schuart su enn de Fott. Ech glüav nitt datt datt Dial hier watt hölpen där.

Ne sach ech, da verstongk se mech evver janz falsch. Früaher gov ett bie de Strootenbahn su aule Kearls, die gingen mit sonem Gerät emmer duar de verstopften Strootenbahnschienen, wenn se mett Dreck und Stiane verstopft woaren, damit de Strootenbahn nett entgleisen där. Sojett in klian wör doch auch watt für die Gardinenschieanen. Wer wiass watt da emm Laufe der Tied alles rinnjekruopen ess (Wollmüas, Spinnwewen usu wigger)

Ne, sait de Raumausstatter meines Vertrauens. Suan Gerät jött ett nit, do blievt miar nitt angersch öwer, als klianere Röllekes an de Gardine temaken. Ech kuam morjen wigger mett de geängerte Garding und maak se dann draan. Joo sait ech, dann ess datt ewen su, dann mak ech för hütt ewen de Schallosie tua, sonst denken de Nohbern, datt dat Klärchen un de Kaal sech noch nitt ens anstängige Gardinen liasten küanen.

Am nechsten Dag hätt ett dann mett den nigelnagelnieuen Gardinen geklappt. Unn datt fluppt mett dem wech schuwen, wenn de Nohbersche kömmt. Dat sach ech önk.

Schöne Grüße auch an ihre Frouw sait ech tu dem Raumausstatter. Unn se sual sech molls enn paar anständige Schlöpper kuapen van dem Geld van de Gardinen. Datt schuawt nit su in de Fott.

Bös strackes önker Klärchen

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Lars Johann. Foto: Lothar KaiserSamstag, 20. Juli, 14 Uhr,
Wein-Wanderung. Vom Südbezirk zur Feilenfabrik Ehlis im Eschbachtal, inkl. Verkostung von sechs Weinen,
drei bis vier Stunden, Lars Johann, Treffpunkt wird bekannt gegeben,  37 Euro.

Samstag, 27. Juli, 13.30 Uhr,
Müngsten. Von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke,
1,5 Stunden, Klaus Fickert, Parkplatz Brückenpark, fünf Euro.

Auf der folgenden Seite finden Sie das komplette Jahresprogramm:

"Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer" vollständig lesen

Die Wupperfischerei in der Zeit der Bergischen Grafen (1)

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Alte Postkarte von Schloss Burg.

Teil I

Wer kennt noch Begriffe wie Baatmüser, Gi´et oder Maipier?  Baatmüser ist eine Bartgrundel oder Schmerle (cobitis barbatula), ein etwa elf cm langes wohlschmeckendes Bachfischlein. Es wurde mit einer Gi`et (spitzwinklige Fischgabel) beim Schein einer Leuchte gestochen. Die Maipier war eine Ellritze oder Pfrille oder Pfelle (phoxinus laevis) mit etwa 13 cm Länge und war neben Forelle und Lachs eine beliebte Ergänzung zum täglichen Speiseplan der Grafen von Berg. Zitat aus einerUrkunde  von 1684: "Auf der Wupper haben ihre Hochfürstliche Durchlaucht eine fischerey, das Donawer wasser genant,  gehet an dem Krahdendahler Wasser ahn,  langs die Burgh vnd forters hinab biss an das Strohner Wasser, in welchem Donawer wasser oder fischereyen der fischdeich gelegen vnd die Eiffische Forellenbach in der Burgh ihren aussgang nimmet (..), gehet zur Burgh auf der Wupper zum ende, auf welcher Bache nechst Ihrer Hochfürstlichen Durchlaucht Mahlmüllen dero Forellen Weyer gelegen.“Das Strohner Wasser. Das Gludener Wasser nechst dem Strohner Wasser gelegen. Der Eiffkerbach fangt oben bey Wermelskirchen ahn vnd endet sich in Dabringhausen an der Marxmüllen am Otter Müllenflussdeich. Die Morsbacher Fischerey, wie dieselbe zeit meiner vnderthenigsten Bedienung zum Hausse vnd Kellnereyen Burgh gehörig vnd verpachtet gewessen, gehet zu Müngsten in die Wupper und fanget ahn oben die alte Bach.Diese vorgemelte fischereyen sind am 23. Octobris 1684 bey der kertzen auf zwölff jahr, jedoch zu sechssen dem beliebenden theil abzustehen, an Johannes Vischern zur Burgh mit gewissen conditionen,  wie in der Jahr rechnung mehreres zu ersehen, verpfachtet, jährlichs halb auf Martini vnd halb auf Maytag zu bezahlen. Ein hundert sechtzig vnd sechs Reichsthaler, jeden zu achtzig alb.Collnisch gerechnet."

Diese Fischerei wurde parzellenweise von den Grafen von Berg an den Wupperfischer für jeweils zwölf Jahre verpachtet. Eine Urkunde vom 14.12.1437 besagt, dass Ritter Johann von Landsberg an diesem Tage für sich und seine Nachkommen seine Fischerei auf der Wupper für eine jährliche Abgabe von sechs Mark kölnischen Geldes an Peter von Eulswag und dessen Erben in Erbpacht abgab.  Die Urkunde liegt im Stadtarchiv Remscheid  und kann, falls man der alten Schrift mächtig ist, dort eingesehen werden. Eine weitere Urschrift mit anhängendem Siegel führt uns ins Müngstener Fischereigebiet.

Die alte Wupperbrücke Burg-Solingen. Alter Stich von 1790, als noch kräftig gefischt wurde. Stadtarchiv SolingenAm 14. Mai 1620 verkauften Eberhard von Bodlenberg, genannt Kessel, zu Hackhausen bei Ohligs, Amtmann zu Elberfeld, und seine Frau Agnes, geb. von Galen, "zur Abgütung ihrer lieben Mitschwester" dem ehrenhaften, frommen, vornehmen Rutger von Schoeler (Schuller) und seiner Gattin Katharina von Mhum (Mumm) ihre Fischerei und Wassergerechtigkeit auf der Wupper zwischen den Weidenhainen zu Solingen und der Dorper Fischerei unten an dem Eltenstein samt dazugehörigen Gerechtigkeiten an zwei Schleifkotten daselbst. Der Verkaufsvertrag wurde in gütlicher Abmachung auf die bescheidene Summe von 350 Talern kölnischer Währung festgesetzt und bar bezahlt. Besonders wichtig war den Grafen,  dass bei der Anlage von Schleifkotten oder Mühlen der Wasserdurchfluss gewährleistet war und die Fische ungehindert an ihre Laichplätze gelangen konnten.  Die Berufsfischer zählten zu den ersten Bewohnern von Burg, und das erste Siegel der Freiheit Burgh hatte einen Fisch im Wappen. Das Siegel der Tuchmacherzunft von 1546 zeigte einen Krebs neben zwei Sparren (aus dem alten bergischen Sparrenschild) unter einem Limburger Löwen. Die eigentliche Fischerei unterlag dem Burger Kellner, welcher die Pachten vergab. Sie erstreckte sich außer der Wupper auch auf alle Nebenbäche im Bereich der Grafen von Berg, so z.B. den Morsbach, die Dhünn oder den Sengbach bei Glüder.  Dieser letztgenannte war übrigens so ergiebig, dass er von den Fischern als "goldener Forellenbach" bezeichnet wurde. Zur Herbstzeit wurden dort in der Flut oft 400 bis 500 Pfund Forellen gefangen.

"Die Wupperfischerei in der Zeit der Bergischen Grafen (1)" vollständig lesen

Die Wupperfischerei in der Zeit der Bergischen Grafen (2)

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Das alte Amtshaus zu Bornefeld, langjährige Gerichtsbarkeit für die Remscheider Schmiede und Schleifer Foto: Sammlung SchmidtTeil II 

Von dem Kameralfischteich ist heute in der Wupper keine Spur mehr vorhanden. Ehemals war es ein gewaltiges Bollwerk aus Holz und Stein mit zwei mächtigen Steindämmen, auf der Solinger Seite 210 Fuß, auf der Burger Seite 73 Fuß lang und unten 16, oben 6 Fuß breit. Die Steindämme hatten in der Mitte des Flusses einen Durchlass von 11 Fuss Breite. Dahinter stand die Hurth (Hüde), ebenfalls ein mächtiger Bau, 73 Fuß lang, 11 Fuss breit, auf schweren, 10 Fuß hohen Eichensäulen mit Lehnen an beiden Seiten. Diese hohe und breite Hurth konnten die Lachse nicht überspringen, sie nahmen dann "automatisch" ihren Weg in den Selbstfang, zwei sogenannte Lachskarren von 20 Fuß Länge und 10 Fuß Breite.

Produktion von Beilen. Foto: HIZ RemscheidQuer über den Fluß zur Hurth lief eine Brücke, 94 Fuß lang, ein Fuß breit, auf festen Eisbalken und Eisböden. Am Burger Ufer stand das Fischhäuschen, mit Schindeln bekleidet. Für den Lachsfang hatten die Einwohner des Amtes Bornefeld Hand- und Spanndienste zu leisten. Burger selbst brauchten dafür ohne Lohn keine Hand zu rühren, denn die Freiheit Burg war von allen Hand- und Spanndiensten befreit.  Trotz des starken Baues riss im Januar 1795 ein schwerer Eisgang die beiden Lachsfänge, einen Teil der Hürde, Brücke und sogar 50 Fuß Mauerwerk hinweg. Allein zur Wiederherstellung des Mauerwerks waren 550 Karren Steine notwendig. Im Juli 1795 konnte der nebenbei betriebene Aalfang und im September der Lachsfang noch nicht wieder benutzt werden.  Ober- und unterhalb des Lachsfanges lagen die mit Rasen abgedämmten Fließe, in denen die kleinsten Wupperfische, die sogenannten Rümpchen, Ellritzen oder Maipieren, mit dem Netz gefangen wurden. Manchmal brachte auch die Wupper selbst durch das Aufwerfen von Sandbänken solche Fließe hervor, wie der starke Sandgehalt des Wupperbettes auch die besten Laichstellen für den Lachs hergab.

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Schaltkotten liefert Strom für den eigenen Betrieb und RWE

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Innen- und Außenkotten. Sammlung: Schmidt.Kahnpartie am Schaltkotten. Stadtarchiv SolingenDer Schaltkotten unterhalb der Müngstener Bücke stammt aus dem Jahr 1574, wobei die ersten Genehmigungen zum Bau der Anlage bereits 1572 vorliegen. Der Name kommt aus dem "Mittelhochdeutschen", denn dort bedeutet "schalten" stoßen. Die Schleifer konnten mittels einer Stange ein Schleusenbrett (Flutschütt) vor dem Wasserrad auf- und zustoßen und so die Menge des erforderlichen Wassers zwecks zu tätigender Arbeit Genau regulieren (**. Als Doppelkotten genehmigt (am 16.12.1543 durch Herzog von Jülich, Cleve und Berg) wurde er zwischen 1572 und 1574 gebaut. Herzog Wilhelm der Reiche von Jülich und Berg gab die Genehmigung folgendermaßen wieder: "Hotten Johan zu Schaberg auf der Wopperen in der Schald eine Schleifmühle zu bauen, und Johan Ebertz und Rütger zu Schabers in der Schald auf das verlorene Wasser des Johan zu Schaberg eine Schleifmühle zu bauen..."Hierfür wurden je ein Goldgulden Pachtzins festgelegt.

Über nachfolgenden Besitzer des Kottens sind nicht alle Unterlagen komplett.1853 finden sich im Wassertriebwerksverzeichnis der Bürgermeisterei Dorp für den oberen Kotten der Name Carl K. Kirschbaum und für den unteren Kotten die Besitzer Nath. Lauterjung, Wilhelm Grah, C.R. Lauterjung, Js. August Lauterjung und Abraham Aschäuer. Carl.K. Kirschbaum war ein besonders tüchtiger Schleifermeister. Er schliff große Taschenmesserklingen (Kniepe), was besonderer Genauigkeit und Erfahrung bedurfte.

Der Schaltkotten unterhalb der Müngstener Brücke in früheren Jahren. Foto: HIZ RemscheidIn dem Doppelkotten, gebaut im Fachwerkstil, brach am 1.August 1893 ein Feuer aus; der (dem Wasser am naheliegendste) Innenkotten wurde danach abgerissen. Der Außenkotten war irgendwann vorher als einstöckiger Ziegelbau entstanden. Er wurde mit einer Turbinenanlage ausgestattet, lieferte Strom für die Anlage sowie zur Einspeisung in das Netz der RWE und ist als Produktionsstätte von 1574 bis 1967 verzeichnet. Die ersten Besitzer hatten den mehr als 100 Meter langen Obergraben ausgehoben und mit einem Wehr versehen. Nach dem Brand und dem dazugekommenen Umbau (ein Unglück kommt selten allein, und so hatte ein Hochwasser kurz vorher das gesamte alte Wehr weggerissen) bekam der Obergraben eine Sperrschleuse, das Gewaltschütt, um je nach Wasserstand mehr oder weniger Wasser zuzuleiten. Ist es geschlossen, kann man im trockenen Obergraben Reparaturen vornehmen. Schlamm und Eis konnten ebenso abgeleitet werden, was vorher nicht möglich war. Jeder Kotten hatte seine eigene Schlacht und die Produktion ging über die Jahre quer durch die aktuellen Produkte, überwiegend aus Remscheid, die geschliffen werden sollten.

Der Schaltkotten im Frühstadium des Brückenbaus. Stadtarchiv Solingen1882 heißt es, dass die Gebrüder Pinell den Kotten erworben haben. Zwei unterschlägige Wasserräder mit 3, 65 Netern Durchmesserund 20 Umdrehungen pro Minute bei einer täglichen Arbeitszeit von zwölf Stunden hatte er an seinen beiden zwei Kotten zur Verfügung. Denn nach dem Brand mit Totalschaden des an der Wupper stehenden Fachwerkkottens konnte dennoch im Außenkotten weitergearbeitet werden. (Wann der vordere Kotten in Massivziegelbauweise entstand, ist nicht näher bekannt; so ist er jedenfalls nicht schon 1574 entstanden.) Die Gebrüder Pinell und deren Nachkommen richteten den Betrieb mit zwei Rutschen zum Schleifen von Gatter- und Bauchsägen ein, hatten drei Scheiben zum Pliesten von Kreissägen, zwei Rutschen zum Schleifen von Kreissägen, zwei Rutschen zum Pliesten (Feinbearbeitung), zwei lose Schleifsteine zum Schleifen der Häckselmesser, Kreismesser und Hauer, sowie zwei Plieststellen für Bügelsägen.

Belegschaft der Firma Pinell. Stadtarchiv Solingen.Die Produktion lief bei Pinells bis 1967. Als sie aus Altersgründen aufhörten, erwarb ein Klaus Triesch als Angehöriger der Familie Pinell den Schaltkotten. Er erkannte schnell, dass mit den bisherigen Produkten kein Geld mehr zu verdienen war, räumte alle Schleifstellen ab, stellte Spindeldrehautomaten auf und richtete im Kotten eine Schraubenfabrikation ein. Diese Produktion lief bis zu seinem Tod 1985. Danach erwarb Kurt Winkler aus Amberg 986 als Sägewerksbesitzer den Kotten, errichtete an alter Stelle ein neues Stauwehr aus Beton mit einem neuen Gewaltschütt und setzte mittels einer Turbine den von Klaus Triesch installierten Generator wieder in Betrieb. Der im Kotten erzeugte Strom wird bis heute in das Netz der RWE gespeist und versorgt den jetzigen Betrieb. Es folgte der Solinger Unternehmer Mähren, der Tankreinigungen vornahm und nebenbei Oldies reparierte. Sein Sohn Stefan Mähren führt das Unternehmen momentan weiter. Er verarbeitet Stahl in allen Variationen, macht nach wie vor Tankreinigungen und versteht sich auf Edelstahlverarbeitung. Im hinteren Bereich ist die Kunstschmiede von Michael Bauer Brandes eingezogen. Ich bin immer wieder begeistert bei Tagen der offenen Tür, wie diese Schmiede aus vorher "Nichts" eine kunstvolle Gestalt wie eine Schlange oder eine Blume herstellt.

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

988 Jahre alte Münze jetzt auf Schloss Burg

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Pressemitteilung des Schlossbauvereins Burg a/d Wupper e.V.

.Die Geschäftsführung und die Museumsleitung sind erfreut und stolz, dass es ihnen gelungen ist, die bisher älteste bekannte Münze aus der Familie der Grafen von Berg für das Museum zu erwerben. Sie ist rund 988 Jahre alt. Es handelt sich um einen Denar Bruno II. von Berg als Erzbischof von Köln (1131 – 1137). Die Münze konnte jetzt vom Schlossbauverein durch Vermittlung des Münzzentrums Rheinland in Solingen-Ohligs erworben werden.

Die Münze ist erstklassig erhalten und hat beste Referenzen. Sie gehörte ursprünglich dem Kölner Stadtbaumeister Karl Band, dessen große Köln-Sammlung wurde 1986 im Münzzentrum (damals noch in Köln) versteigert und das Stück wanderte in die Sammlung der Privatbank Sal-Oppenheimer. Diese Sammlung wurde im Rahmen der Liquidation Oktober 2018 in einer Auktion aufgelöst, wo Heinz-W. Müller die Münze erwarb und jetzt Schloss Burg zum Einkaufspreis unter Hinzufügung einer Spende überlässt. Sie soll in der Ausstellung schon im Vorgriff auf das neue Museumskonzept einen Ehrenplatz bekommen. Das Museum besitzt eine umfangreiche Münzsammlung, die wieder zur Geltung kommen soll. Alle frühen bergischen Münzen sind äußerst selten und kommen nur bei Auflösung alter Sammlungen auf den Markt. Die meisten liegen in Fachmuseen in Deutschland und Europa.

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Der Lobach bediente einst zwölf Wassertriebwerke

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Ältestes Bild vom Diederichskotten (1880), oben im Bild der Untere Bergerskotten. Sammlung: EhretEin uralter Standort innerhalb Alt-Remscheids, der auch schon bei der Verleihung der Stadtrechte (1369) Bestand hatte, war Lobach. Schon die Johanniter forderten in damaliger Zeit von den Anwohnern nach einer Erbverpachtung den „Zehnten“ als Zins. Der Ursprung des Namens Lobach ist nicht mehr festzustellen. Hieß es 1369 noch Lobech, wurde daraus 1469 Loebeck, 1487 Loebech und 1634 Lobach. Karl Wilhelm Heuser als Verfasser der Schrift „Das Hammertal“ vertritt die Ansicht, dass er von einem damaligen Bewohner Johann Wolter van Loburne übernommen worden ist. Ich meine, dass die mittelalterliche Eisenschmelzerei und die damit verbundene Lohe den Namen geprägt hat.

Der Lobacher Bach wird gebildet aus dem ursprünglichen (großen) und dem kleinen Burgbach. Der eine wurde im Laufe der Jahre in Lobach und der kleine Burgbach in Vieringhauser Bach (Vierkeser Beek) umbenannt. Der Lobach als Hauptbach ist im unteren Bereich mit 1, 5 Kilometern und im oberen Bereich bis zum Vieringhauser Bach mit 1,1 Kilometern angegeben. Somit ist der Lobach selbst 2, 6 Kilometer lang. Der Vieringhauser Bach ist etwa 1, 3 Kilometer lang und hat seinen Ursprung in zwei Quellgebieten, einmal am Amtsgericht, früher „Spreng“ genannt, und zum anderen am Bruch, früher Schlachthof. Beide Quellgründe waren früher sumpfig und recht wasserreich. Die oberen Bereiche des Vieringhauser Baches sind längst bis an die Waldesgrenze kanalisiert und entsumpft. Seit altersher nennt man den Vieringhauser Siepen auch den Mühlenteichsiepen, weil unterhalb des Mühlenteiches die Arbeit begann.

Die Zahl der Sensenschmiede bei der Begründung ihrer Zunft betrug übrigens 72, davon arbeiteten vier im Lobachtal. Sie stellten jährlich ungefähr 54.000 Sensen her. Im Jahre 1604 wurden davon nach Brabant 17.000, nach Holland 8.000, 14.000 nach Dänemark und in den Ostseeraum über Lübeck abgesetzt, also 39.000 Stück exportiert, der Rest von 15.000 Stück größtenteils in Deutschland verkauft. Der Lobach bediente zwölf Wassertriebwerke als Hämmer oder Kotten, hinzu kommt noch die Loosenhütte als Schmelzhütte, die ebenfalls mit Wasserkraft ihre Blasebälge versorgte. Das erste Triebwerk am Vieringhauser Bach ist der ehemalige obere Bergerskotten. Er wurde gegründet 1785 als 1. Bergers Schleifkotten. Für 1800 fand ich die Eintragung eines „Müller“ von dem „auf dem Müllenteichsiefen zwischen Reinshagen und Kremenholler Höfen gelegenen Grund gebauten Schleifkotten“. Etwa 1810 gehört der Bergerskotten einem Pickert und den Gebrüdern Berger. 1829 nennt er sich „Bergers Schleifkotten“ und ist im Besitz von Benjamin Berger. 1852 hat die Schleiferei Friedrich aus dem Dahl gepachtet. 1853 ist einer Eintragung zu entnehmen, dass ein oberschlächtiges Wasserrad zwei Steine und eine Polierscheibe treibt und 14 Fuß Gefälle herrschen. 1867 besagt eine weitere Eintragung, dass die Schleiferei Carl August Berger gehört. Der Kotten arbeitet von Johanni bis Michaeli (24. Juni bis 29. September) nur ein Drittel der Zeit. In dem Fachwerkhaus wohnte ein Tagelöhner (Peter Päuler aus Wermelskirchen); er arbeitete im Hammer als Schleifer mit. Gustav Berger ist als letzter Besitzer 1867 verzeichnet. Er wohnte zu Schüttendelle. Mit dem Bau der Kläranlage verschwand der obere Bergerskotten, nachdem er in seinen letzten Jahren zweckentfremdet nur noch als Lagerhaus gedient hatte.

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Die doppelte Schuldenlast war nur schwer abzutragen

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Vorderer- und hinterer Kotten um 1890. Sammlung: Kahl

Der Anschlagkotten lag unterhalb der Müngstener Brücke, dort, wo heute die "Seilbahn" die Wupper quert. Er ist bereits auf einer Karte von 1715 verzeichnet und somit älter, als alle Historiker, die über diesen Kotten geschrieben haben, vermuten. Von der genauen Lage des Doppelkottens ist nichts mehr zu erkennen. Waren bis vor Jahren noch Reste der Mauern, Grabenanlagen oder Reste des Wasserrades zu sehen, ist im Laufe der Zeit, zuletzt aber bei der Umgestaltung zum Müngstener Brückenpark 2006, jegliches Zeugnis alter Historie verschwunden.

Die älteste Urkunde über den Kotten ist in dem Buch der "Scholarchen" (Reformierte Gemeinde Solingen) von 1737 zu finden, wo die Eheleute Peter Moll und Anna Margaretha Ohlig zur Eick bei den Scholarchen ein Kapital „von 100 Talern kourant und 52 Albus kölnisch“ aufgenommen hatten, um es mit 3 1/2 % Verzinsung zurückzuzahlen. Ein halber Schleifkotten wird in den Gerichtsakten später wiedergegeben, "nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Rechtsanwalt K. Kriegsbaum, Solingen" zu gleichem Datum wie auch die Geldaufnahme. Rosenthal fand in den Akten, dass die Zinsen nur einmal am 25. Mai 1738 gezahlt wurden, bevor dann eine vierjährige Pause einsetzte. Bürgermeister Johann Knechtgen, - so nennt ihn das Scholarenbuch -, zahlte für die Eheleute ab.

Ableitung zum Obergraben. Foto: HIZ RemscheidDer Übergang der Zahlungsfrist beruhte auf einem Vertrag, den die Eheleute Peter Moll am 16. Juni 1742 mit Bürgermeister Johann Knecht jun. Abgeschlossen hatten. Sie übergaben Johann Knecht eine gerichtliche Obligation "sprechent auf meinem halben Schleifkotten am Anschlag" und empfingen dafür die Summe von „100 Thalern cr. zu je 52 Alb. Köln“. Außerdem erhielten sie von Knecht noch das Geld zum Wiederaufbau des vor "etwa paar Jahren durch feuer Volichs in die Asche" gelegten Kottens (Zwischen 1738 und 1741 war der Vorderkotten abgebrannt, ohne den Hinterkotten in Mitleidenschaft zu ziehen). Alles in allem nahmen sie bei Knecht ein Darlehen von 203 Reichstalern 8 Albus zu 3 1/2 % auf. Knecht übernahm die Zinszahlungen an die reformierte Gemeinde, die Eheleute Moll verpflichteten sich dagegen, das Leihkapital und die Zinsen dadurch abzuverdienen, dass sie für Knecht für den halben Lohn schleifen würden. Außerdem traten die Molls noch die Pacht ab, die sie von Albertus Clauberg empfingen, der die andere Hälfte des Kottens gemietet hatte. Solche Pachtverträge, die auf vier Jahre abgeschlossen wurden, liegen aus den Jahren 1746 und 1749 im Stadtarchiv Solingen vor.

Noch steht alles friedlich. Foto: HIZ RemscheidKnecht sicherte sich durch das Darlehen an Peter Moll einen Heimarbeiter, bei dem er vor überraschenden Lohnforderungen sicher war. Der Darlehensvertrag enthielt eine halbjährige Kündigungsklausel, und dadurch hatte der Kaufmann Knecht den Schleifer Moll in der Hand. Zugleich gewähren uns die Unterlagen für den Anschlagkotten einen Einblick in die damalige Finanzierung einer Kottenanlage. Die Kotten wurden aus Eigenmitteln unter Zuhilfenahme einer Hypothek errichtet. Man konnte gegen die Sicherheit eines halben Schleifkottens 100 Rtl. aufnehmen. Da Peter Moll durch die Vernichtung des Vorderkottens den Oberbau und die Einrichtung verloren hatte, musste er sich die gleiche Summe noch einmal beschaffen und so eine doppelte Schuldenlast auf sich nehmen, die nur schwer abzutragen war. Der Hauptwert eines Kottens steckte also nicht in dem Kottengebäude selbst, sondern in den dazugehörigen Anlagen." So weit die Ausführungen von Rosenthal. Franz Hendrichs berichtet noch, dass Schwertklingen und -scheiden, Tafelmesser als auch Sägen, Beitel, Hobeleisen und Schlittschuhe dort geschliffen wurden.

Die letzten Besitzer des Hinterkottens waren lt. Franz Hendrichs die Familien Meis und Abraham Picard. Diese Namen kommen in den Solinger Unterlagen leider nicht vor. Vielmehr suchten am 5.3.1750 die Erben Joh. Ascheuer um ein Darlehen nach. Als Sicherheit boten sie ein Erbgut, welches unter den Kindern aufgeteilt war und dessen dritter Teil 675 Taler an Wert darstellte. Hierzu ist geschrieben, dass das Erbgut mütterlicherseits von Hermann Moll selig "nebst halbem Kotten am Anschlag" komme. Das Gerichtsprotokoll sagt aus, dass die andere Hälfte des Anschlagkottens der Frau Ascheuer geb. Moll gehört und deren Vater Hermann Moll. (Wäre für die Historiker noch zu klären, ob Hermann Moll und Peter Moll Vater und Sohn waren oder Brüder.) Bürgermeister Knecht war der Neffe des Schleifers Peter Moll. So erklären sich auch die Darlehensverhandlungen in damaliger Zeit etwas besser.

 Bis zum Ableben Johann Knechts jun. (1762) sind die Zinsen bezahlt worden. Heinz Rosenthal schreibt: "Die Witwe Peter Moll lebte 1767 noch. Ihre Erben waren Johann Peter Moll auf der Höhe (Kranenhöhe) und der Schwertschmied Johann Wilhelm Ohliger zu Feld. Beide hatten je 1/2 Anteil am Anschlagkotten. Ohliger, der für die Firma Joh. Knecht Wittib und Söhne arbeitete - er schmiedete Hauer und Schwerter - verkaufte 1775 seinen Anteil am Kotten an Peter Krahe zu Schaberg. In einer Aufzeichnung aller Wupperkotten von 1853 sind die Besitzer des Vorderkotten die Witwe Elias Moll, Nathan Weis, Dl. Clauberg, die Gebrüder Schaaf und die Witwe Clauberg. Um 1775 sind die Eigentümer des Vorderkottens Joh. Peter Moll und Peter Krahe, und von einem Claubergischen Pachtanteil ist keine Rede mehr. Eine Erhebung des Wupperverbandes 1850 besagt, dass um diese Zeit ein Albert Pickardt und David Clauberg das Sagen in den beiden Kotten hatten. Es liefen zwei unterschlägige Wasserräder mit 3, 45 Metern Durchmesser bei 18 Umdrehungen pro Minute und einer Arbeitszeit von zwölf Stunden pro Tag.

So endete etwa 1908 der Anschlagkotten. Sammlung: ReneltAm 14. April1855 erscheint im Solinger „Kreis-Intelligenzblatt“ eine Mitteilung: "Die Besitzer des Anschlagkottens beabsichtigen, die Wasserräder an demselben zu erneuern und zu verbreitern.“ Ein Jahr später, am 22.2.1856, haben die Vandalen zugeschlagen, wie es zu der Zeit an vielen einsamen Kotten üblich war. Das geht aus einer Anzeige im Bergischen Volksblatt hervor: "Wir Unterzeichneten warnen hierdurch Jeden, sich fernerhin an unserm Kotten, am Anschlag genannt, jeder muthwilligen Beschädigung, sei es an Fenstern, Steinen oder sonst irgendwo zu enthalten, widrigenfalls wir Jeden so wie auch Eltern (da wahrscheinlich solche Frevel von böswilligen Knaben verursacht) zur unnachsichtigen Bestrafung ziehen werden. Dorp den 20. Februar 1856 Carl Clauberg, August Moll.” Gustav Hermann Halbach als Heimatforscher schreibt 1951 im RGA, dass laut mündlichen Überlieferungen seine Vorfahren ursprünglich Bauern, dann Hammerschmiede, Kleinschmiede und Schleifer und daneben auch leidenschaftliche Fischer und Jäger gewesen seien, wobei sein Urgroßvater Franz Arnold Halbach (1808 -1869), wohnhaft in Reinshagen, eine Zeitlang den Anschlagkotten in Müngsten betrieben habe.

Als 1880 der obere Kotten abbrannte, konnte man sich nicht über den Neubau einigen, weil die Beschaffung der Mittel auf Schwierigkeiten stieß. Man hatte die Brandstellen offensichtlich vorsorglich provisorisch repariert, aber als im November 1890 ein außerordentliches Hochwasser einsetzte, fielen der vordere und der hintere Kotten mit allem Inventar den Fluten zum Opfer. Schlimme Hochwasser waren schon1846 und 1888 zu verzeichnen gewesen, ebenfalls mit nicht unerheblichen Zerstörungen. Die schlimmste Hochflut seit Menschengedenken soll allerdings die Flut von 1856 gewesen sein, worüber ich in Bezug auf den Anschlagkotten aber nichts gelesen habe. 1895 brannte auch der Rest des wiederaufgebauten hinteren Kottens ab. Danach wurden beide Kottenteile nicht wieder aufgebaut. (nach: „Hämmer und Kottenforschung – Lobachtal (Hammertal), Bergbau in Remscheid“, 2007 herausgegeben von Günther Schmidt)

Lompenkeärl/Schruonenkeärl

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Nöülich wo ett su warm woar, do muast ech ens oprümen emm Gaarden. Ett sammelt sech jo völl Müll aahn. Man kuan joo nich alles in den Affallemmer schmiaten, datt passt jo nitt.

Ech han noch van mieanem Vader enn sälwer jeschweisste Holliwuudschokkel uat nem aulem Beddjestell ut Isen emm Weege stonn. Die ess schon urault unn langksam rostereg. Kurzöm die muss wech.

Dann muass ech opp dat Piepenspell vam Lompenkeärl waaren, denn in den Affallemmer kräech ech die nitt.

Letzden Sooterschdaag do hüör ech enn. Wie van de Tarantel gepitscht, spring ech vam Meddagsdisch opp. De Kaal hätt sech su erschreckt, datt he sech am Meddacheeten verschluckt hätt. He woar am kröchen unn am schnoddern. Watt häst du dann opp ianmol, hätt dech ne Seckromelte gestochen odder watt, sait de Kaal. Ne de Lompenkeärl kömmt, ech muass runger, damet he us de aul Holliwuudschokkel mett nömmt, bevor der wiar verschöttgiat.

Ech staul mech an denn Gaarentuun un waar bess he kömmt.  De Kaal röppt mir noch hengerher, die Aul wüard och emmer wongerlecher. Ach watt der emmer hätt.

Do kuomen se joo, enn witten Liewerwagen mit twei jonge Keärls drenn. Ech zeich den datt gruote Diel un se fangen aahn te schruwen. Ett duart ne Tied lang bis se datt Diel uterrien geschruwt han, hengerher send se mem Haamer dran gegangen, weil de Schruwen festgerostered send.

Alles uterrien geschruwt mötten se datt schwere Diel jo nu noch en den Liewerwagen schleppen. Se woaren am schwetten, denn ett woar joo Meddach un weit öwer dressig Grad.

Wie dat letzte Gestell van dem jöngeren der Lompenkeärls uut dem Gaarden geschleppt wuard, seed der zu mir:  Darf ech sie um ein Glas Wasser bitten.

Joo secher, sach ech, unn da viel mir ein, datt ech för reterasch joo den Schlüotel för de Huusdüar vergeeten har.

Da fiel mir ein, datt ett joo emm Gaarden och fresches Water gött, emm Gaardenschlauch. Ech nemm enn molls mett unn dann maak ech emm dat Water aan.

Da har ech watt jemakt. Iarscht lött he sech datt fresche Water in de kotte Buxe luopen unn dann öwer den ganzen Balch. Jetzt fiel ett miar wie Schoppen van de Uogen, watt datt iegentlech för enn staats Keärlken woar. He woar plester naat unn datt Kamesol klewt emm am janzen Balch. Datt woar enn netten Aanbleck, dat sach ech önk, unn alles in mianem Füargaarden. Woangers mötten de Wiewer für sowat föll Geild betaalen. Ech hang datt ömsönst gekregen unn de Holliwuudschokkel ess och noch wech.

Wenn ech datt dem Kaal vertell, dann ess he wiar aangebranngkt, also halt ech miane Frete un genieße stell.

Ach gedronken hätt de Lompenkeärl och watt, ewer datt woar jo Nebensache.

Unn jetzt hann ech kian Tied miar, ech muass enn den Keller un söken, opp ech noch watt för den Lompenkeärl för nechste Weeke har. Ett soll och wiar ordentlech warm werden.

Bös strackes önker Klärchen

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